Der Weg vor mir scheint noch lang, doch alles wird von Stunde zu Stunde unwichtiger. Genau nehme ich die vorbeiziehenden Ortschaften wahr. Jedes Mal aufs Neue warte ich sehnsüchtig auf den Moment, wenn das Auto aus dem Tunnel fährt und ich den ersten, flüchtigen Blick aufs weite Meer werfen kann. Am Ziel angekommen, erwartet mich eine nahezu erdrückende, aber gleichzeitig wohltuende Wärme. Die Geräusche, Gerüche und Gebäude scheinen mir vertraut und wecken schnell ein Gefühl der Rückkehr. Alles wird von Tag zu Tag wieder bekannter, ich versinke im Vergessen. Menschen, denen ich begegne, erzählen ihre Geschichten, lassen mich an Heimat denken, hinterlassen ihre Spuren. Ich merke, wie diese Realität langsam mit den Erinnerungen verschwimmt und frage mich, wohin die Zeit rennt. Ein letztes Mal spüre ich die Wellen des Meeres, stärker als zuvor. Ich lasse mich weiter treiben, fühle mich kurz verloren und doch irgendwie gefunden. Und während die vergangenen Tagen nach und nach zu verwischen scheinen, weiss ich, dass diese Erinnerung für immer bleibt.
2023
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